Schwimmtraining: Richtiges Atmen beim Kraulschwimmen

Für viele Schwimmer stellt sich vor allem zu Beginn die Frage: Wie und wann atme ich eigentlich? Wir üben die einfachste Sache der Welt, die im Wasser gar nicht so simpel ist.

Ganz einfach gesagt gilt für das Atmen im Schwimmen: Über Wasser einatmen und unter Wasser ausatmen. Das klingt nicht gerade überraschend. Aber achtet einmal darauf, ob ihr unter Wasser wirklich gut ausatmet, wann ihr atmet und wie viel.

Atemnot durch zu viel Luft

Wir haben rund fünf Liter Lungenvolumen, bei jedem Atemzug atmen wir circa einen dreiviertel Liter ein und wieder aus. Der Rest der Luft bleibt in der Lunge. Wenn man schwimmt, dann reicht es aus, wenn man genauso flach atmet wie an Land. Wer das Gefühl hat die Luft reicht nicht aus, der sollte darauf achten nicht zu tief einzuatmen und gut auszuatmen. Klappt es mit weniger Luft vielleicht sogar besser?

Immer mit der Ruhe

Wenn wir beim Kraulschwimmen einen zweier Zug machen (also immer zur gleichen Seite atmen), dann haben wir einen halben Zug Zeit zum Einatmen und einen halben Zug Zeit zum Ausatmen. Den meisten Athleten fällt es leichter, wenn sie einatmen, solange die Hand unter Wasser nach hinten geführt wird. In dieser Zeit rotiert der Körper leicht auf die Seite und man hat Platz und Zeit den Kopf mitzudrehen. Ausgeatmet wird, solange die Hand über Wasser nach vorne geführt wird.

Tipp: Je länger der Zug ist, desto besser die Gleitphase, desto mehr Zeit kann man sich beim Atmen lassen. Das bringt viel Ruhe in das Schwimmen, das Gleiten ist angenehm und entspannend und das Atmen wird nicht hektisch. Als „Goldene Regel“ in Sachen Atmung gilt: Wenn der Daumen am Ende des Zuges den Oberschenkel streift, dann sollte das einatmen überwiegend abgeschlossen sein. Wer jetzt erst anfängt den Kopf zu drehen, der ist zu spät dran.


Auch interessant:


Übung macht den Meister

Die zentrale Übung für das Atmen ist Beinschlag auf der Seite (findet ihr in > diesem Beitrag). Es ist für uns sehr ungewohnt horizontal zu liegen und beim Atmen die Welt horizontal zu sehen. Wenn wir uns daran gewöhnt haben und die Übung gut funktioniert, dann ist das Atmen beim Schwimmen ein Kinderspiel.

Ich empfehle, immer die ersten Meter der Bahn ohne Atmung zu beginnen und sich erst einmal auf die Technik zu konzentrieren. Dann kann man zum Atmen die Übung Beinschlag auf der Seite einbauen und in aller Ruhe erst einmal Luft holen. Denn es ist wichtig, dass man beim Atmen den Körper nur um die Längsachse dreht. Eine gute Übung ist daher auch drei bis fünf Züge Kraul- und im Anschluss drei bis fünf Züge Rückenschwimmen. Der Fokus liegt dabei in der Drehung um die Körperlängsachse.

Das Training der Woche

300 m locker einschwimmen, verschiedene Lagen

200 m Brust 2 Züge normal und 2 Züge tauchen im Wechsel

100 m locker Rücken (hier ist das Atmen ganz einfach)

300 m 2 x 2er Zug und 3 x 3er Zug (Diese Übung dient der Koordination.)

(2 x rechts atmen, dann 3 x abwechselnd beim 3er Zug und dann 2 x links)

100 m locker Brust oder Rücken

50 m             5er Zug

50 m             4er Zug

50 m             3er Zug

50 m             2er Zug

8 x 100m   100 ruhig und 100 m schnell im Wechsel (Pause 20 sek)


Das richtige Zubehör für Dein Schwimmtraining

Pullbuoy, Kickboards, Kurzflossen, Paddles und mehr...

SchwimmenTraining

2 Kommentare

julia

julia

Einatmung während der Druckphase und Ausatmung während der Rückholphase? Erscheint mir sehr unkonventionell. Oder habe ich den Beitrag völlig missverstanden?

Torsten

Torsten

Hallo,
vielen Dank für die vielen hilfreichen Berichte, sie helfen alle etwas weiter.
Aber ist es in diesem Fall nicht so, dass das Bild mit dem atmenden Schwimmer es genau anders macht, wie im Text beschrieben? ;-)
VG Torsten

Hinterlasse einen Kommentar

Alle Kommentare werden vor der Veröffentlichung moderiert