Nelson Mandela Bay, 30. März 2025 - Anne Reischmann (DEU) gewinnt den IRONMAN Saisonauftakt in Südafrika. Mit dem stärksten Rad- und Laufsplit des Tages setzte sie sich am Ende gegen eine starke Konkurrenz durch. Bei den Männern sicherte sich Topfavorit Magnus Ditlev den Sieg, Jonas Schomburg wird bei seinem Ironman-Debüt starker Dritter, Jonas Hoffmann auf Platz vier.
Zwei Rennen, zwei Siege: es ist Anne Reischmanns zweiter Ironman-Sieg in Folge. Nachdem die 33-Jährige bereits im November 2024 beim Ironman Cozumel (Mexiko) triumphierte, stellte sie ihre aktuelle Topform nun auch in Südafrika unter Beweis. Nach einer beeindruckenden Aufholjagd verwies sie die Spanierin Marta Sanchez und die Dänin Katrine Græsbøll Christensen auf die Plätze zwei und drei.
Foto: Chris Hitchcock
Beim Schwimmen drückte Vorjahressiegerin Marta Sanchez dem Rennen ihren Stempel auf und übernahm schnell die Führung, wobei sie den Großteil der Schwimmstrecke allein von vorn schwamm. Bis zum Wechsel arbeitete sie einen Vorsprung von 2:17 Minuten auf Chloe Lane (AUS), erst weitere zwei Minuten dahinter die Dänin Maja Stage Nielsen (DEN). Anne Reischmann kam mit fast acht Minuten Rückstand auf die Führende aus dem Wasser
Sanchez fuhr allein auf dem Rad weiter, Lane und Stage Nielsen lagen wenige Minuten dahinter. Nun startete Anne Reischmann ihre Aufholjagd: von Anfang an war sie die schnellste Athletin im Feld, sammelte die vor ihr liegenden Konkurrentinnen ein. Nach ca. 60 Kilometern hatte sie die drittplatzierte Dänin Stage-Nielsen überholt, kurze Zeit später fand sich Reischmann auf Platz zwei wieder - die Australierin Lane verlor bei einer Reifenpanne kostbare Zeit.
Reischmann, die mit 4:43:31 Stunden die schnellste Radzeit des Tages erzielte, schloss weiter auf Sanchez auf und holte die Spanierin schließlich bei Kilometer 165 ein. Beide kamen gemiensam in die zweite Wechselzone und starteten auf die Laufstrecke.
In der Zwischenzeit arbeitete sich Katrine Græsbøll Christensen (DEN) langsam aber sicher durch das Feld, überholte Maja Stage Nielsen und Laura Jansen und übernahm bis zum Wechsel den dritten Platz.
Beim Laufen machte Anne Reischmann konsequent weiter Druck, setze sich in Führung und baute den Vorsprung auf die Spanierin stetig aus. Erst auf der letzten von vier Laufrunden durch Port Elizabeth musste Reischmann ihr hohes Tempo etwas drosseln, die Spanierin holte wieder etwas auf. Doch es reichte nicht ganz, um die Deutsche einzuholen. Reischmann, die als Einzige den Marathon unter drei Stunden lief, überquerte schließlich die Ziellinie in einer Zeit von 08:51:41 Stunden. Sanchez, die amtierende Meisterin, gab sich mit dem zweiten Platz zufrieden, verbesserte ihre Vorjahreszeit aber um über 20 Minuten. Christensen komplettierte das Podium mit sieben Minuten Rückstand. Auf einem starken vierten Platz lief kurze Zeit später dann auch Laura Jansen ins Ziel.
Im Ziel sagte die Siegerin Anne Reischmann: „Ich bin einfach unglaublich glücklich, auch total müde, aber wirklich total glücklich! Ich bin wirklich gut geschwommen. Ich habe in den letzten Tagen viel trainiert und das Schwimmen im Meer sehr genossen. Deshalb bin ich einfach glücklich und selbstbewusst geschwommen und ich glaube, ich habe eines meiner besten Schwimmerlebnisse gehabt. Auf dem Rad habe ich dann versucht, meinen Rennplan und meine Werte einzuhalten, einfach aerodynamisch den Kopf nach unten zu richten. Gegen Ende hatte ich Mühe, und als ich Marta vorne sah, hat mich das sehr motiviert, und wir sind gemeinsam in die zweite Runde gekommen. Ich bin vielleicht etwas zu schnell mit dem Laufen angefangen, nach 10 km dachte ich, das wird ein langer Lauf bis 20 km, aber ich bin einfach unglaublich glücklich, ins Ziel zu kommen und zu gewinnen!“
Platz | Name | Gesamt | Schwimmen | Rad | Lauf |
1 | Anne Reischmann (DEU) | 08:51:04 | 01:05:02 | 04:43:31 | 02:59:15 |
2 | Marta Sanchez (ESP) | 08:54:05 | 57:28:00 | 04:51:23 | 03:01:54 |
3 | Katrine Græsbøll Christensen (DEN) | 08:58:04 | 01:07:04 | 04:45:45 | 03:01:09 |
4 | Laura Jansen (DEU) | 09:14:01 | 01:03:05 | 04:55:20 | 03:10:22 |
5 | Maja Stage Nielsen (DEN) | 09:15:00 | 01:02:02 | 04:48:21 | 03:09:58 |
Das Männerrennen: Ditlev gewinnt, starkes Debüt von Jonas Schomburg
Foto: Richard Pearce
Im Profirennen der Männer führte zunächst Lokalmatador Jamie Riddle eine vierköpfige Spitzengruppe an, darunter Jonas Schomburg (DEU), Andrew Horsfall Turner (GBR) und Marten Van Riel (BEL). Am Ende Schwimmstrecke hatte jedoch Van Riel die Führung übernommen. Nach einer falschen Abzweigung in der Wechselzone verlor Riddle wertvolle Sekunden und startete die Radstrecke als Vierter.
Bei seinem IRONMAN-Debüt wechselte Schomburg am schnellsten und startete als Erster auf die Radstrecke. Top-Favorit Magnus Ditlev setzt sich mit zweieinhalb Minuten Rückstand auf sein Arbeitsgerät.
Foto: Richard Pearce
Auf dem windanfälligen Kurs zeigte der Däne einmal mehr, wer der stärkste Radfahrer im Feld und schloss die Lücke nach vorn. Nach knapp 100 Kilometern setzte Ditlev den deutschen Rookie unter Druck und übernahm die Führung. Ab diesem Punkt konnte ihm kein Konkurrent mehr folgen, Ditlev vergrößerte seinen Vorsprung auf Van Riel und Schomburg bis zum zweiten Wechsel auf 6:30 Minuten.
Van Riel und Schomburg erreichten T2 im Abstand von nur wenigen Sekunden, Kopf an Kopf liefen die beiden auf den ersten Kilometern der Laufstrecke. Dank seiner hervorragenden Laufform konnte Van Riel Schomburg kurz vor der Hälfte der Strecke abhängen, doch es reichte nicht, um Ditlev einzuholen. Dieser blieb unschlagbar, stürmte über den roten Teppich und erreichte mit einer Zeit von 07:44:55 das Ziel.
Foto: Richard Pearce
Van Riel folgte vier Minuten und 32 Sekunden dahinter, Schomburg fast zwei Minuten dahinter. Jonas Hoffman wurde Vierter, während Lokalmatador Riddle, der beim Laufen zwei Minuten vor Michael Weiss (AUT) lag, Fünfter wurde – gerade genug, um sich ein Ticket für die IRONMAN-Weltmeisterschaft 2025 in Nizza, Frankreich, zu sichern.
Ditlev kommentierte: „Es war ein wirklich harter Tag, der Wind machte es super brutal und ehrlich. Schon beim Schwimmen sah man große Lücken. Ich hatte das Gefühl, dass ich ziemlich gut geschwommen bin und mit einigen guten Schwimmern geschwommen bin, aber der Abstand zu den ersten vier war etwas größer als erwartet. Andererseits sind wir ja auch die besten Kurzbahnschwimmer... Ich habe versucht, das Radtempo etwas langsamer anzugehen als sonst, also anfangs etwas konservativer, und mein eigenes Tempo zu fahren. Ich habe es geschafft, die vorderen Jungs einen nach dem anderen einzuholen, und dann, bei Kilometer 70/80, habe ich eine Lücke herausgeholt und von da an Vollgas gegeben! Es war sehr hart bei Gegenwind und schnell bei Rückenwind. Beim Laufen habe ich gestern scherzhaft zu meinem Trainer gesagt, dass ich die erste Hälfte in 1:15 laufe und dann hoffentlich einen ausreichend großen Vorsprung habe, um in 1:20 ins Ziel zu kommen, und das habe ich geschafft. Fantastisches Publikum hier in Südafrika, daher bin ich super zufrieden mit dem Sieg.“
Platz | Name | Gesamt | Schwimmen | Rad | Lauf |
1 | Magnus Ditlev (DEN) | 07:44:05 | 52:52:00 | 04:07:22 | 02:40:03 |
2 | Marten Van Riel (BEL) | 07:49:02 | 50:17:00 | 04:16:31 | 02:38:04 |
3 | Jonas Schomburg (DEU) | 07:52:01 | 50:27:00 | 04:16:50 | 02:41:04 |
4 | Jonas Hoffman (DEU) | 08:06:00 | 52:53:00 | 04:29:08 | 02:39:04 |
5 | Jamie Riddle (ZAF) | 08:09:03 | 50:25:00 | 02:26:31 | 02:46:00 |